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Semmelgröstel an Champignonrahmsoße

Die schnelle Variante der klassischen Semmelknödel, aber sicher genauso lecker.

Das Gröstel ist bei uns ein altes Familienrezept. Meine Oma hat es stets an Festtagen als Beilage zum Fleisch zubereitet. Wir nennen es zu Hause auch "Weckfülle", denn eigentlich ist die Rezeptur die Füllung für die Gans an Weihnachten. Alles was der Bauch der guten Gans nicht getragen hat, wurde dann in der Pfanne als Gröstel angebraten.

Ich erinnere mich, dass wir Kinder immer auf viiiiel übrige Weckfülle gehofft hatten und schon beim Anbraten aus der Pfanne genascht haben. 

 

 

Ich mag das Gröstel genau deshalb so gerne, weil es kross in der Pfanne angebraten wird (bei mir dürfen nämlich auch Schupfnudeln und Maultaschen gut Farbe bekommen). Zudem entfällt das Formen der Knödel und die lästige Frage, ob diese dann am Ende fluffig genug sind und beim Garen zusammenhalten. Eine perfekte Beilage also auch für Kocheinsteiger. Wie auch ich das Gröstel schon als Kind geliebt habe, so steht es jetzt bei unserem Nachwuchs unter den Beilagen ganz hoch im Kurs. Sobald wir ausreichend Brötchen oder Laugengebäck in der Gefriertruhe gesammelt haben, gibt es Gröstel - und dies dann gleich in doppelter Menge. :)

 

 

Was könnte zu einem Gröstel besser passen, als eine Champignonrahmsoße?! Genau deshalb möchte ich euch meine schnelle und einfach Zubereitung verraten. Anstelle von Sahne verwende ich nämlich auf eine Menge von 400 g Champignons lediglich einen Becher Crème Fraîche, diese macht die Soße cremig genug und kommt somit auch ohne Bindemittel wie Speisestärke oder der vorherigen Zubereitung einer Mehlschwitze aus. Wer möchte kann die Soße noch mit etwas Zitronenabrieb oder einem Schuss Weißwein bzw. Sherry abrunden.

 

Mit dem Speck ist das ja oft so eine Sache (zumindest bei meinem Mann und mir gehen da die Geschmäcker auseinander), der Eine mag ihn, dem Anderen ist er zu dominant. Auch hierfür habe ich inzwischen eine perfekte Lösung gefunden und brate den Speck, oder wie hier der etwas magere Schwarzwälder Schinken (luftgetrocknet) mit etwas Butter in er Pfanne kross zu einer Art Schinken-Chips aus. Diese Variante müsst ihr unbedingt ebenfalls einmal testen, ein wahrer Genuss wie ich finde und den Männe im Haus habe ich damit auch mal wieder um den Finger gewickelt. ;)

 

 

Die Mengenangabe bezieht sich auf 2-3 Portionen ohne Fleisch oder Salatbeilage.

 

Für das Semmelgröstel:

250 g altbackene Brötchen oder Laugengebäck

1 Zwiebel

2 EL Butter

200 g Milch

3 Eier

2 EL Petersilie, gehackt (frisch oder TK)

1 TL Salz

Pfeffer aus der Mühle

Muskatnuss

ca. 3 EL Butterschmalz zum Anbraten

 

Die Brötchen in ca. 2 cm große Würfel schneiden und in eine Rührschüssel geben. Die Zwiebel fein würfeln und in 2 EL Butter anschwitzen. Die Petersilie zugeben, kurz mit anschwitzen, Milch zugießen + erwärmen und mit den Eiern über die Brötchen geben.

Die Masse würzen und locker mit den Händen vermengen, anschließend für mind. 30 Min. ruhen lassen.

Das Gröstel im heißen Butterschmalz anbraten bis es gut Farbe angenommen hat und kross ist.

 

Für die Champignonrahmsoße:

400 g Champignons

4 Lauchzwiebeln

ca. 6 Scheiben Schwarzwälder Schinken oder Speck

1 Becher Crème Fraîche

1 TL Gemüsebrühe

3 EL Butter

Salz / Pfeffer

 

Die Champignons halbieren und in Scheiben schneiden, Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. 1 EL Butter in einer Pfanne zerlassen und die Schinkenscheiben darin kross anbraten, herausnehmen und auf einem Küchenkrepp zur Seite legen. Die Pfanne nicht säubern und weitere 2 EL Butter erhitzen, die Champignons in der heißen Pfanne zusammen mit den Lauchzwiebel für ca.  3 Minuten anbraten. Crème Fraîche und Gemüsebrühe zugeben und die Sauce mit Salz und Pfeffer würzen.

 

Das Gröstel mit der Sauce und den krossen Schinkenscheiben servieren.

Dazu passt Fleisch (Gans, Rinderbraten, Schweinefilet...) oder auch ein Feldsalat.

 

Wichtig: Champignons immer heiß anbraten, da diese sonst zu viel Wasser abgeben und "matschig" werden. Salz entzieht Wasser, sodass erst am Ende gewürzt werden darf. 

 

Tipp:

- Die Masse für das Gröstel kann gerne schon einige Stunden vorher zubereitet werden oder und auch über Nacht im Kühlschrank ziehen. Die Brötchen müssen die Milch-Eier-Mischung aufnehmen können.

- Runde die Soße mit Zitronenabrieb oder einem Schuss Weißwein oder Sherry ab.

 


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Mit diesem Rezept nehme ich an der Blogparade für das Beste Weihnachtsrezept teil. Die Blogparade wird von Jonas von FitTasteTic organisiert. Auf seinem Blog werden weitere tolle Rezepte vorgestellt, schaut doch gerne auch dort einmal vorbei.

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